Die Tage hier sind so voll, es faellt wirklich schwer, das Wesentliche herauszufiltern fuer einen Bericht! Heute war die erste Kinderstunde und das erste Mal ist immer am "schlimmsten", bis sich alle eingefunden haben und der Ablauf Routine wird. Aber so schlimm war es gar nicht! Viele der Kinder waren auch schon im letzten Jahr dagewesen und kannten noch unsere Regeln. Ausserdem haben wir ja jetzt das tolle Ranger-Zeichen dazu... Auch Ahmed*, ein Junge vom letzten Jahr, war wieder da. Letztes Jahr war er Mariannes Schatten, er folgte ihr wirklich auf Schritt und Tritt. Er hatte genau beobachtet, was wir machten, und uns dann beim naechsten Mal geholfen. Dieses Jahr ist er schon da, als wir kommen, hat alles vorbereitet, und wir hoeren, dass er die Kinderstunde mehr oder weniger uebernommen hat. So wenig bewirkt so viel!
Mittags dann die ersten Shopping-Versuche - alle haben es ueberlebt, sich wenigstens eine Sache selbstaendig zu kaufen ;-) Das ist gar nicht so einfach in einer komplett anderen Kultur, wo man nicht einmal das Preisschild lesen kann!
Fuer das Abend-Programm haben wir uns heute getrennt; Falk ist mit unseren Teenies hier zur Gemeinde. Leider tauchte kein Uebersetzer auf, so dass es kein Programm gab. Aber wer weiss, wozu es gut war.
Wir anderen fuhren mit zu einem kleinen christlichen Dorf, das manche vielleicht von der DVD "Moab Village" kennen. Dort war in der Gemeinde Bibelstunde, die wir mitgestaltet haben. Eine kleine Gemeinde mit lieben Leuten, die uns strahlend begruessen und sich einfach nur freuen, dass wir da sind. Nach der Predigt kommt ein Paar zu uns, er spricht Englisch, und bittet uns, fuer sie zu beten. Er stellt uns seine Mutter vor und berichtet ganz stolz, dass sie sich erst am Donnerstag bekehrt hat, "a brandnew believer!" Sie bittet uns in einem Mischmasch aus Englisch und Arabisch ebenfalls fuer sie zu beten. Sie hatte vor langer Zeit einen Unfall und leidet immer noch an den Nachwirkungen. Ausserdem an Alptraeumen und Angstzustaenden. Sie bittet uns, fuer sie um Heilung zu beten, da sie glaubt, dass Gebet hilft, weil sie nun Jesus in ihrem Herzen hat.
Um Heilung! Hilfe! denke ich. Und: aber die habe ich doch, also, was soll's. Und wir beten fuer sie und waehrend wir beten, kann man spueren, wie Jesus sie beruehrt und sein Friede in ihr Herz einzieht. Das sagt sie anschliessend auch, "salaam - Friede" und legt die Hand auf ihr Herz.
Wir fahren weg, beeindruckt von der Gastfreundschaft und Herzlichkeit, von der Einfachheit und diesem Mut, einfach zu kommen und zu sagen, "bete fuer mich!" Oder, wie Sven das in seinem kurzen Zeugnis ausgedrueckt hat, wir wachsen viel durch die Begegnung mit den Menschen hier. Mit Butrus* zum Beispiel, der von den Jugendlichen der Gemeinde gemobbt wird (das ist hier ziemlich heftig!). Und der sich als hervorragender Arabisch-Lehrer entpuppt; er hat es tatsaechlich geschafft, mir ein paar arabische Saetze beizubringen, die ich noch nicht vergessen habe! Unter anderem einen lebenswichtigen, fuer mich jedenfalls, in Lautschrift "oriid achwa, minfalek - ich moechte bitte Kaffee". Morgen wird er unser Dolmetscher beim Einkaufen sein. Wir beten, dass er Anschluss findet hier. Er liebt Jesus wirklich, seine Lieblingsmusik sind "songs for Jesus", aber er braucht Menschen, die mit ihm beten, die ihn weiterbringen in seinem Leben mit Jesus. Bitte betet, dass wir morgen nicht nur Einkaufen, sondern auch Juengerschaft leben koennen!
So, das war mal ein bisschen ausfuehrlicher, da wir heute mal frueher zu Hause waren... ich verzieh mich jetzt gleich auf's Dach, da wartet der aelteste Sohn der Familie schon sehnsuechtig auf das Abenteuer, unter den Sternen zu schlafen...
* die wirklichen Namen sind der Redaktion bekannt :-)
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