Samstag, 15. September 2007

Back in Germany

Dieses Update für unsere Freunde in Belize diesmal in Englisch :-). (This update for our friends in Belize in english):
After a long and sometimes exciting trip we arrived in Germany today. We were really sad to leave Belize because you all became not only friends but also family to us. We are thankful for the time we could spend with you and we thank God for the people He touched in this past weeks. It's awesome to see God's work in Belize and to be allowed to be a part of that.
May God bless and strengthen you every day!
The "Krauts" Dameria & Sam

Donnerstag, 13. September 2007

"Dreieck des Todes"

Doch nicht unser letztes Update. :-) Ich (Sam) moechte euch noch kurz von meinen Eindruecken unseres letzten Tags in Belize City geben:
Bevor das KiGo-Training abends anfing, wollte ich noch eben schnell in einen kleinen Laden ganz in der Naehe gehen, um etwas zu trinken zu kaufen. Ich ging so los, bis mich zwei der Teeniemaedels aus der Gemeinde ansprachen und fragten, warum ich alleine laufen wuerde. Ich antwortete, dass ich nur eben schnell zu dem Laden laufe. Sie fragte daraufhin, ob ich nicht wuesste, dass man hier nicht alleine rumlaufen sollte. Als ich etwas verwirrt auf ihre Frage reagierte und ich mich fragte, ob die beiden nur Spass machen, sagte sie, dass der Park eine Dreiecksform hat und "Triangle of death - Dreieck des Todes" genannt wird. An keinem anderen Ort in Belize City werden so viele Menschen ermordet wie hier. Das hat mich ersteinmal geschockt. Als ich auf dem Rueckweg zur Gemeinde dann ein Foto von dem Park machen wollte, sagte sie mir, man solle besser nicht zeigen, dass man eine Digitalkamera hat. Als ich spaeter mit Joel auf den Stufen vor der Gemeinde sass, redeten wir ueber die Situation in der Gegend, in der die Gemeinde ist. Er erklaerte mir, dass sich hier etwa 3 verschiedene Gangs bekaempfen. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, als ich darueber nachgedacht habe, dass die Kids in dieser Welt aufwachsen. Ich dachte aber auch darueber nach, wie gut es ist, dass Joel und Denise gerade hier eine Gemeinde gegruendet haben. Die Dunkelheit in dieser Stadt ist wirklich bedrueckend, doch haelt das Jesus nicht ab, Sein Licht durch seine Juenger und Juengerinnen dort scheinen zu lassen, weil Er diese Menschen hier so sehr liebt.
Joel hat mir noch einige andere Dinge erzaehlt, die aber hier definitiv den Rahmen sprengen wuerden. Ihr koennt euch ja schonmal auf das naechste Missionsmagazin freuen :-). Wir sind uebrigens gerade auf San Pedro. Ich sitze in der christlichen Radiostation hier. Morgen frueh (Freitag) verlassen wir Belize fuer dieses Jahr :-).

I guana stay in Belize

Unser letztes Update... heute war echt interessant. Ich musste mich erst mal daran gewoehnen, "nichts" zu tun zu haben den Tag ueber. Nach ein bisschen Gemecker hat mich Gott aber daran erinnert, dass man ja immer beten kann - was wir dann auch getan haben. Und Gott hat den Plan fuer heute abend total ueber den Haufen geworfen! Anstatt einen Spiele-Workshop zu machen, hat Gott mir gezeigt, dass ich diesen Maedels sagen muss, wie viel wert sie in seinen Augen sind. Uebrigens war auch der junge Mann vom ersten Abend wieder da, so war Sam nicht ganz alleine :-)
Jedenfalls war mir klar, ich muss die Gegenstandsandacht mit dem zerknitterten Geldschein machen, wo es darum geht, dass wir in Gottes Augen immer noch wertvoll sind, egal, wie Menschen uns behandeln. Und dass Jesus uns beschuetzt, unseren Wert erhaelt, wenn wir uns ihm anvertrauen. Ihr glaubt gar nicht, was heute abend los war! Eine Ablenkung und Stoerung nach der anderen, mitten waehrend ich am reden war, und es war so klar, dass Satan das nicht wollte! Der junge Mann, ich nenn ihn mal David, war mitten ins Herz getroffen, man konnte das so deutlich sehen! Und auch die Maedels, sie haben diese gute Nachricht echt gebraucht. Sie haben es aufgesogen wie ein Schwamm, als ich sagte, Leute, das hat Jesus mir fuer euch gegeben, das sind seine Worte fuer euch! Und um so cooler, als ich ihnen nach einer Gebetszeit bei der Frage-und-Antwort-Zeit sagen konnte: und genau das koennt ihr auch! Wenn ihr KiGo macht, wenn ihr mit euren Freunden redet, seid ihr Botschafter an Christi Statt! Ihr habt Autoritaet durch ihn, ihr seid wertvoll, ihr seid mehr als der Botschafter der Vereinigten Staaten! Ach Mensch, es faellt so schwer, Abschied zu nehmen!!!
Die Maedels haben alles gefragt, auch, ob mir Belize gefaellt. Ratet mal, was ich geantwortet habe ;-) Und ob ich hier leben wollen wuerde. Und ehrlich, wie ich nun mal bin, war mein "ja, nichts lieber als das!" ziemlich ueberzeugend. Danke fuer eure Gebete, wir haben sie gebraucht (und brauchen sie noch fuer den Rueckflug!) und wertgeschaetzt!
Morgen (also fuer die meisten von euch, wenn ihr das lest heute) fahren wir auf "die Insel" - San Pedro - wo wir Clive noch mal treffen und noch mal durchatmen vor dem Heimflug. Also wahrscheinlich unser letztes Update. Als weitere dann live und in Farbe, sogar Sam hat mittlerweile welche...

Mittwoch, 12. September 2007

News from the "big" city

Gestern war ein ziemlich ruhiger Tag - bis zum spaeten Nachmittag. Wir haben die Maedels (armer Sam, es waren wirklich nur Maedels) abgeholt und sind zur Gemeinde zum naechsten Teaching. Unsere Aufgabe hier ist mehr die Teenies und jungen Mitarbeiter zu staerken und auszuruesten. Wie gesagt, ganz anders! Die Maedels sind gestern abend auch aufgetaut, sie sind super lustig! Manchmal etwas schwer zu verstehen, weil sie schon mal vergessen, dass wir kein Creole sprechen. Und sie sind super interessiert an allem, was anders ist! Ich habe zweimal Psalm 23 auf Deutsch aufgeschrieben und ihnen ein paar Redewendungen beigebracht, mit denen sie heute morgen in der Schule angeben. :-)
Eines der Maedels, Kamira, fragte mich, wo ich denn Deutsch gelernt haette. Zuerst wusste ich nicht so recht, was sie meinte. Ich hab ihr erklaert, dass in Deutschland alle deutsch sprechen und ich das einfach so gelernt haette. Englisch haette ich in der Schule lernen muessen. Das war fuer sie echt unbegreiflich. Man lernt Englisch und Creole einfach so, aber Deutsch? Die Maedels sind echt super, aber es bricht mir das Herz, wenn ich an ihren familiaeren Hintergrund denke. Joel und Denise planen, in der nahen Zukunft ein Haus fuer Maedchen zu eroeffnen, wo sie Schutz finden und gleichzeitig eine Ausbildung bekommen, Regeln lernen und einfach Selbstbewusstsein zurueck gewinnen oder zum ersten Mal in ihrem Leben bekommen. Diese Maedels muessen hoeren, wie wertvoll sie sind, dass sie geliebt sind, dass niemand das Recht hat, auf ihnen herumzutrampeln. Bitte betet fuer uns um Weisheit. Heute abend machen wir einen Workshop "Spiele" und eine Frage-Antwort-Zeit. Ich bete, dass Gott mir etwas ganz besonderes fuer diese Maedels aufs Herz legt. Und betet fuer Sam, dass auch ein oder zwei Jungs auftauchen ;-)

Dienstag, 11. September 2007

Big City Lights

Belize City mit seinen rund 70.000 Einwohnern ist im Vergleich zu San Ignacio echt eine Grossstadt. Ganz ehrlich gesagt nicht so ganz unser Fall und wir haben schon jetzt Heimweh nach San Ignacio. Das ist wirklich ein zweites Zuhause, nicht nur wegen Brian und Margaret. Gestern haben wir am Highway (das klingt viel grossartiger, als es ist, "Highway" bedeutet geteerte Strasse) kurz in einem kleinen Restaurant gehalten und direkt Bekannte aus Spanish Lookout getroffen. Das ist cool, schon so sehr zu Hause zu sein hier!
Unsere Aufgabe in Belize City ist ausschliesslich das KiGo-Training. Joel und Denise aus der CC Port Loyola, bei denen wir wohnen, haben ueberwiegend Teenager, die im KiGo mithelfen. Mit den Maedels macht es super Spass! Sie brauchen viel eher Vorbilder, die ihnen Rat geben und auf dem richtigen Weg bestaerken. Und die sie einfach lieb haben und unterstuetzen. Ihr Hintergrund ist der einer ueblichen belizianischen Familie: Missbrauch, Arbeitslosigkeit, zerruettete Familienverhaeltnisse.
Als wir gestern auf der Suche nach Joels Haus etwas in Belize City herumgekurvt sind, habe ich einmal mehr gedacht, wie malerisch und easy-going alles aussieht - und doch ist eine grosse Dunkelheit hier. "Jesus, light of the world, please shine upon us - Jesus, Licht dieser Welt, bitte scheine auf uns" bekommt eine ganz neue Bedeutung. Mein Gebet ist, dass Jesus heute durch uns scheint, egal, wohin wir gehen und was wir tun. Bitte betet, dass wir in den paar Tagen, die wir hier sind, Unterstuetzung sein koennen fuer Joel und Denise. Vor allem Denise geniesst es, alle Fragen zum KiGo stellen zu koennen, die sie hat. Hoffentlich haben wir ein paar Antworten... :-)

In Belize-City

Heute morgen haben wir Cayo District verlassen und sind an die Kueste nach Belize-City gefahren, wo wir heute schon das erste Training hatten. Es ist wirklich ganz anders als in San Ignacio hier und die Menschen sind ueberwiegend Creol-People. Das Training ist in einer kleiner Calvary Chapel im Ortsteil Port Loyola. Wir wohnen bei Joel & Denise Meyer, die hier vor wenigen Jahren die Gemeinde gegruendet haben. Jetzt sind wir echt muede und schreiben morgen mehr... :-)

Montag, 10. September 2007

Adios a San Ignacio :-(


Unser letzter Tag mit Brian, Margaret, Cory und Ally... und ein sehr erlebnisreicher!
Heute morgen waren wir in Gale's Point, einem Creole-Dorf an einer Lagune. Wunderschoen, genauso, wie man sich die Karibik vorstellt - und geistlich sehr, sehr dunkel. Eine Missionarin lebt dort, Carol, die fuer die naechsten 9 Monate Unterstuetzung von zwei jungen Ehepaaren hat. Margaret sagt, dass sie jedesmal etwas Schweres fuehlt, wenn sie nach Gale's Point kommt. Ich konnte mich beim Gottesdienst kaum konzentrieren. Erst wusste ich nicht, ob es die Sandfloehe waren (die wirklich furchtbar waren!) oder das Thema - Brian predigte ueber die Ehebrecherin, und das ist in Belize wirklich ein aktuelles Thema. Aber dann merkte ich, dass es einfach all die dunklen Maechte sind, die am Wirken sind. Es gibt hier wirklich an allen Ecken und Enden genug zu tun!
Gestern Abend zum Beispiel haben wir nur mal eben kurz bei Cynthia vorbeigeschaut. Sie ist gerade in ein neues Haus gezogen, in dem es keine Elektrizitaet gibt. Das einzige Licht kam von einer Petroleumlampe. Ploetzlich polterte es laut gegen die Aussenwand und Cynthia rannte zur Tuer, schlug sie zu und versuchte hektisch, abzuschliessen. Dabei rief sie angsterfuellt: "Wer ist da? Wer ist da?" Es waren ihre Kinder, die unser Auto gesehen hatten und eine Spass machen wollten. Aber Cynthias Mann ist Quartalstrinker und zur Zeit wieder auf Alkohol. Er wird gewalttaetig, schlaegt Cynthia und die Kinder, vor allem den Aeltesten, der nicht sein Sohn ist. Das sind ganz normale belizianische Familienverhaeltnisse. Aber das tolle ist, dass unser Gott viel staerker ist! Wir konnten mit Cynthia und ihren Kids beten, und wisst ihr, das bekommt hier eine ganz neue Bedeutung. Wir sagen das oft so leicht dahin - aber dann stehst du in so einer Huette und Jesus steht mitten drin dabei und du spuerst, wie sein Friede einkehrt.

Heute abend dann der Abschied von der Hillside Community Church - der fiel uns nicht leicht! Wir haben noch einmal KiGo gemacht, obwohl das sonntags eigentlich nicht ueblich ist... ;-) Peter und Marlies und ihre Kids kamen von Spanish Lookout zu Besuch, and guess what: we climbed the Maya ruin again!
Fuer die, die die Geschichte noch nicht kennen: letztes Jahr sind wir "ganz zufaellig" nachts in der Mayaruine hier in San Ignacio herumgeklettert. Und es war Fun! Um der alten Zeiten willen sind wir mit Peter heute abend wieder losgezogen... Dabei haben wir das Tier auf dem Foto getroffen. Naemis Kommentar (Peters Tochter): "You just have to take out his sting at the end of the tail and then he is your friend! - Du musst nur den Stachel am Ende seines Schwanzes entfernen, und er ist dein Freund!"
Ab morgen sind wir in Belize City, wo wir nachmittags ab 14 Uhr mit den Teachings beginnen. Das ist ein etwas straffer Zeitplan, aber das wird schon.
So viel fuer heute, ich fange schon an, so viel zu schreiben wie ich rede... ;-)

Sonntag, 9. September 2007

Selena - hart umkaempft

Selena heisst das spanische Dorf am Iguana Creek, in dem wir heute waren. Es war ganz anders als in Los Tampos, viel mehr geistliche Kampffuehrung. Morgens haben wir uns mit Ben und Florence getroffen und waren ca. gegen neun / halb zehn in Selena. Treffpunkt war eine Art ueberdachter Raum mit Tischen und Baenken (fragt Kerstin, die war da auch schon!) Geplant war das uebliche Programm - Singen, Geschichte, Spiele, Malen oder Basteln. Aber es war echt krass: sobald einer von uns anfing, ueber Jesus zu reden, wurde es richtig laut. Die Kids unruhig, die Dorfjugend knatterte mit ihren Mopeds vorbei, Autos probierten ausgerechnet vor unserem Gelaende, wie laut ein Motor aufheulen kann. Und dazu heftige Hitze, dass soger die Kids meinten, sie wuerden lieber unterm Dach spielen als draussen.
Nachmittags war es kein Stueck anders. Und dann doch wieder - als wir vom Mittagessen zurueck kamen, fast eine halbe Stunde vor der vereinbarten Zeit, war fast die Haelfte der Kids schon da. Und als wir anfingen, die Pickups zu entladen, setzten sie sich alle erwartungsvoll an die Tische. Ben, Florence, Sam und ich beteten noch zusammen. Und wieder war es wie schon am Vormittag, sobald wir anfingen, von Jesus zu erzaehlen, wurde es laut. Es war echt ein Kampf! Aber wir sind mehr als Ueberwinder, erinnert ihr euch? ;-) Ich hatte mich beim Basteln an einen Tisch zu Kids gesetzt, die kein Englisch sprachen - no hablan ingles. Und da mein Spanisch nicht viel weiter reicht und das Kauderwelsch Spanisch fuer Lateinamerika dafuer nicht konzipiert ist, hatte ich nur eine Moeglichkeit zur Kommunikation: mi biblia nueva en Espanol. Die Kids hatten ziemlich Spass, mir die Aussprache beizubringen. Und ich hatte ziemlich Spass, ihnen den Lernvers in der spanischen Version beizubringen: El Senor es quien me ayuda - der Herr ist mein Helfer. (Es war auch nur ein bisschen gefuddelt, weil es auf Englisch ein Versprechen von Jesus ist: "I will not leave you".) Und mit dem Ergebnis, dass die aelteren Kids dazukamen, die Englisch sprechen, und wir die Geschichte, wie Jesus den Sturm stillt, noch einmal wiederholen konnten. Gott hat viele Wege in die Herzen der Kinder!
Ben und Florence bauen diese Arbeit erst auf und haben sich damit verabschiedet, dass sie naechste Woche wiederkommen. Eines der Maedchen fragte mich, ob ich auch naechste Woche wieder da war. Meine Antwort gefiel ihr ganz und gar nicht, sie wiederholte total entsetzt: "next year?!"
Belize ist so ein kleines Land und so viel zu tun! "Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter sende in die Ernte." Ich wuesste da schon zwei Freiwillige...

Samstag, 8. September 2007

Los Tampos





Buenos dias (das ist es bei euch naemlich schon wenn ihr das lest),
wir kommen gerade von unserem heutigen Einsatz. Wir waren mit Peter und Marlies Guenther in dem spanischen Dorf Los Tampos. Peter macht seit Maerz diesen Jahres dort einmal pro Woche Kinderstunde. Er hat vor seiner Heirat dort an der Missionsschule unterrichtet und kennt daher viele der Menschen dort. Ausserdem arbeiten einige der Dorfbewohner hin und wieder fuer ihn auf seiner Farm. "Missionsschule" bedeutet, dass Mennoniten in einem spanischen Dorf ein Schulgebauede uebernehmen und die Kinder unterrichten. Peter hat echt ein Herz fuer die spanish people! Und es war so cool, ihm helfen zu duerfen. Wir haben das Teaching uebernommen und wie schon erwaehnt das "wortlose Armband" gemacht. Allerdings haben wir mit gelb angefangen, damit, dass Jesus uns liebt. Ihr haettet die Augen der Kinder sehen sollen! Natuerlich gibt es die, die eher gelangweilt sind, und die wegen den Spielen und dem Kuchen kommen. Aber dann gibt es auch die, die kein Englisch sprechen und einfach auf Jesus in uns reagieren. Das ist so krass, wir muessen wirklich gar nichts tun, sondern Jesus machen lassen! Und es gibt natuerlich auch die, die Wort fuer Wort verstehen, was wir sagen, und die die gute Nachricht foermlich in sich aufsaugen. Betet, dass die Kids dabei bleiben! Wir sind mit Peter und Marlies anschliessend noch durch das Dorf gefahren, und es ist unbeschreiblich. Unbeschreiblich schoen, mitten im Dschungel, herrliche Pflanzen und exotische Tiere - und unbeschreiblich traurig, bitterste Armut und Jugendliche, die keine Hoffnung haben.
Wir haben nach der Kinderstunde einen Vater, Juan, mit seinen drei Jungen besucht, sie wohnen wildromantisch auf einem Huegel im Dschungel. Aber in bitterer Armut; die Mutter hat die Familie verlassen, ob Juan ein Drogenproblem hat, ist nicht klar. Die ueblichen belizianischen Familienverhaeltnisse, so hart es klingt. Zwei der Jungs hatten sich verletzt, einer hat eine ziemlich tiefe Kopfwunde. Wir durften fuer die Jungen und den Vater beten. Das ist uebrigens das coole an Peter, man sagt: "meinst du, es ist o.k., fuer die Familie zu beten?" und er sagt: "das wollte ich grade vorschlagen". :-)
Morgen (also fuer euch schon fast heute) fahren wir in ein anderes spanisches Dorf, Selena, wo wir vor- und nachmittags eine Kinderstunde machen werden. Bis dahin haben wir uns auch an die Hitze gewoehnt, heute war es echt heftig.
Und uebrigens, wir merken echt, dass ihr betet! Ihr duerft das gerne weiter tun, vor allem fuer Los Tampos und Juan, Peter und Marlies, aber auch fuer Brian und Margaret, bei denen wir ja zur Zeit wohnen. Brian ist herzkrank und leidet gerade ziemlich unter der Hitze.
Mal sehen, ob wir es die naechsten Tage schaffen, euch auf dem laufenden zu halten, wir haben ziemlich volles Programm. Ach ja, und keine grosse Lust, naechsten Freitag zurueck zu fliegen...

Freitag, 7. September 2007

Abenteuer-Busreisen bekommen ganz neue Bedeutung

Das wollten wir euch echt nicht vorenthalten und zum Glueck sassen wir nicht in dem Bus!
Als wir aus Belmopan losfuhren, war vor uns ein Reisebus, und der sah eigentlich ganz gut aus. Nur hatte der irgendwie links hinten einen Platten... Dafuer fuhr er ganz schoen zuegig, mindestens 80 km/h. Sam und ich ueberlegten, ob wir dem Fahrer bei der naechsten Bushaltestelle Bescheid geben sollten. Aber da es ein Reisebus war, hielt er nicht an den ueblichen Stellen. Und weil er ziemlich schnell war, konnten wir ihn mit unserem Truck auf der kurvenreichen Strecke schlecht ueberholen - was wir sehr gerne getan haetten! Denn inzwischen fuhr der vollbesetzte Bus schon mehr oder weniger auf der Felge und da es mittlerweile dunkel geworden war, konnten wir den Funkenflug hervorragend erkennen. Nachdem die erste Haelfte des Reifens vor uns auf der Strasse lag, hielten wir dann noch mehr Abstand... und irgendwann rollte eine der grossen Felgenschrauben lustig in den Dschungel am Strassenrand. Was den Fahrer nicht daran hinderte, ungemindert schnell weiter zu brettern. Und nachdem die zweite Haelfte des Reifens dann ebenfalls auf der Fahrbahn knapp vor uns landete, gab Sam ziemlich Gas und wir schafften es, den Bus zu ueberholen. Inzwischen fuhr der komplett auf der Felge, mit ein paar Fetzen aus dem Innenleben des ehemaligen Reifens. Aber hinten links hat so ein Bus ja zwei Reifen, also don't worry, take it reggae!
Hat uns jetzt allerdings ein bisschen davon abgebracht, den Bus zu nehmen, um von A nach B zu kommmen... (Der Bus auf dem Foto ist ein anderer, als der mit dem Platten).

Djungle Trail



Heute war unser freier Tag - oder in Kriol unser "day leave" - und wir haben es total genossen! Erst mal shoppen in Spanish Lookout (ganz viel Mary Sharp's Hotsauce...) und Freunde dort besuchen. Und dann sind wir weiter zum Bluehole-Nationalpark. Wir waren ueber 2 Stunden im Dschungel, haben deutlich mehr als 2 Mueckenstiche abgekriegt und coole Tiere gesehen. Leider keine Affen und Jaguare, aber Bartagamen, einen Gibnut (guckt mal im Internet nach, wie so einer aussieht), wunderschoene riesige Schmetterlinge, lustige Froesche und eine ziemlich eklige Spinne. Ich hab auch ueberhaupt nicht geschrieen, obwohl ich sie entdeckt habe! Und jetzt wisst ihr auch, wer schreibt ;-) Ziel unserer Wanderung war ein hoelzerner Aussichtsturm mitten im Dschungel. Gott hat diese Welt so herrlich geschaffen! Es ist wirklich unbeliezable...
Morgen wie gesagt geht es dann weiter mit dem Kinderprogramm in dem spanischen Dorf. Bis jetzt haelt sich das Wetter. Bitte betet, dass wir echt einen Unterschied machen koennen!

Donnerstag, 6. September 2007

Mittwoch, 5. September 2007

kurzes Update

Heute nur ein kurzes Update, da wir gleich in der Gemeinde weiterstreichen werden.
Gestern nachmittag waren wir - nachdem wir hier Hurricane-Entwarnung hatten - in Belmopan in Marla's House of Hope. Schade, dass wir durch die ganze Hurricane-Aufregung nur diesen einen Besuch machen koennen. Das Haus ist ein Heim fuer sexuell missbrauchte Kinder. Abends hatten wir dann das letzte Seminar hier in San Ignacio. Heute wie gesagt wollen wir den Hauptraum der Gemeinde fertig streichen und uns ansonsten auf das Wochenende vorbereiten. Mit Peter, einem Freund aus Spanish Lookout fahren wir Freitag nachmittag in ein spanisches Dorf, um eine Art Jungschar zu machen. Am Samstag fahren wir mit Ben und Florence, ebenfalls aus Spanish Lookout, in ein anderes Dorf, wo wir ein Mini-Bibelcamp geplant haben. Das heisst jeweils vor- und nachmittags biblische Geschichte, Spiele, Basteln, lieb haben (my favourite). Bitte betet, dass das Wetter haelt, weil die Strassen sonst teilweise nicht passierbar sind. Danke fuer alle tatkraeftige Gebetsunterstuetzung!

Dienstag, 4. September 2007

Nachtrag zu Sonntag

Vor lauter Hurricane haben wir noch gar nicht alles von Sonntag erzaehlt... uebrigens, Felix ist nicht mehr besonders gluecklich, nachdem Jesus ihm gesagt hat, er soll sich mal bedeckt halten ;-)
Jedenfalls Sonntag, wir waren in Spanish Lookout, dem mennonitischen Dorf, das wir letztes Jahr besucht hatten, und in der Amazing Grace Gemeinde waren an diesem Morgen auch zwei spanish boys, beide heissen Michael. Der aeltere Michael guckte Sammy die ganze Zeit an, und auf einmal fiel ihm wieder ein, woher er ihn kannte. Wir hatten seine Schule besucht, fuer ca. 1 1/2 Stunden, und hatten den Religionsunterricht gemacht. Er konnte sich noch fast Wort fuer Wort daran erinnern, wie Sam das "wortlose Armband" mit ihnen gemacht hatte. Er wusste noch alles ganz genau! Und der juengere Michael betrachtete mich eine Weile und sagt dann, "du warst bei den juengeren, mein kleiner Bruder hat noch das Boot. Das war die Geschichte mit Petrus und dem Sturm."
Das hat mich echt umgehauen! So wenig beeinflusst diese Kinder so viel!! Betet fuer das Wochenende, wir planen mit den Leuten aus Spanish Lookout einen Outreach unter den spanish kids.
Gott hat uns unabhaengig voneinander einen Vers gegeben, ganz am Anfang unserer Reise, der mich sehr beruehrt und der so wahr wird hier: "Wer immer den Tag des geringsten Anfangs verachtet hat, wird doch mit Freuden den Schlussstein sehen." - Sacharja 4, 10
Also, ehrlich gesagt, ich kann schon das ganze Haus sehen... :-)
Uebrigens: R-I-B heisst "Rest In Belize". ;-)

Fotos




Hier sind nur ein paar Fotos unserer ersten Woche in Belize zu der nicht ernst gemeinten Umfrage :-)

Montag, 3. September 2007

Don't worry!

Just in case, also nur fuer den Fall, jemand macht sich Sorgen: die Auswirkungen von Felix, die wir zu spueren bekommen, sind bislang, dass wir die Gemeinde hier in ein Hurricane-Shelter umfunktionieren. Das bedeutet, dass wir fuer die Menschen aus den direkten Kuestengebieten, deren Hauser eher durch die Auslaufer und evtl. Hochwasser gefaehrdet sind, einen Unterschlupf bieten moechten.
Betet fuer die aermeren Gebiete vor allem im Norden! Die Hauser dort sind bessere Bretterbuden, und schon ein Tropical Strom reicht aus, sie wegzupusten. Sonntag moechten wir gerne zu einem Gottesdienst dort hin fahren, aber wenn der Hurricane zu viel Regen mit sich bringt, werden die Strassen schwer passierbar.
Uns beiden geht es gut, wir sind zur richtigen Zeit am richtigen Ort, und das ist gut zu wissen!!!

Sonntag, 2. September 2007

Maya Encounter

Neben dem Hurricane gibt es allerdings noch anderes zu berichten. Heute war mehr oder weniger ein freier Tag geplant. Mittags trafen wir uebrigens Denny und Tina, die letzten Sommer auch in Siegen waren (jetzt freut sich Kerstin, woll?).
Nachmittags fuhren wir zu "Five Sisters", einem Wasserfall im Dschungel, wo man herrlich schwimmen kann. Auf dem Weg dorthin hielten wir an einem Maya Souvenirladen, der auch Maya-Kunstwerke verkauft. Kaum waren wir in der Galerie, als die Besitzerin und Kuenstlerin sofort begann, die verschiedenen Gottheiten zu erklaeren. Das wollte ich wirklich nicht hoeren! Am liebsten waere ich auf der Stelle umgedreht und raus. Aber ich merkte, dass jemand mich herausforderte. Also blieb ich stehen und wir hoerten ihr zu, wie sie uns erklaerte, dass ueberall die Geister seien, denen man Respekt zollen sollte; ueber den Jaguar und die gefiederte Schlange. Wir bekamen die volle Maya-Gottheiten-Packung. Was krass war, ich konnte spueren, dass es nicht nur die "Touris lieben Mystik"-Masche war, es war mehr. Wir haben innerlich alle gebetet! Als die Dame dann wieder mit den Geistern anfing, unterbrach ich sie und meinte, ich haette keine Furcht vor ihren Geistern, da ich den Geist des allmaechtigen Gottes in mir haette. Das wollte sie nun gar nicht hoeren! Sie fing an, ueber die spanischen Katholiken zu schimpfen. Margaret erklaerte ihr, wir seien keine Katholiken, sonder Nachfolger Jesu Christi. Sie fuhr fort, darauf zu schimpfen und von den Geistern und den Opfern zu reden. Dass sie nur das gute von dem katholischen Jesus-und-Maria-Glauben fuer sich nehmen wuerde und das Schlechte vergessen. Ich hoerte ihr zu und ich merkte diesen anderen Geist und ploetzlich sagte ich: "Und niemand hat dir je gesagt, dass Jesus dich liebt, oder?" Und auf einmal war der Bann wie gebrochen, eine andere Frau stand vor uns. Es war, als haette vorher jemand anderes durch sie gesprochen. Diese Frau ist eigentlich sehr nett und liebenswert! Ihr Name ist Maria Garcia, bitte, betet fuer sie! Margaret und Brian kommen oefter dort vorbei, aber so etwas ist noch nie passiert. Auch ein befreundeter Missionar hat Kontakt mit Maria und ihrer Schwester. Die Maya-Kultur basiert einfach auf zutiefst okkulten Praktiken, und je mehr die Mayas ihre Wuerde zurueck erhalten, je mehr geht es leider auch ueber ihre daemonische Religion. Und niemand sagt ihnen, dass Jesus sie liebt! Das beschaeftigt mich grade viel mehr als jeder Hurrikan...

Felix der Glueckliche / Hurricane Warnung

Wie ihr ja mit Sicherheit schon in den Nachrichten gehoert habt, gibt es einen Hurricane ("Felix") in der Karibik. Wir wollten euch nur kurz wissen lassen, dass wir sicher sind hier im Landesinneren. Aber bitte betet fuer die Bevoelkerung an der Kueste. Gott hat Belize schon bei "Dean" bewahrt. Er kann das auch wieder tun. Also macht euch keine Gedanken um uns. Uns geht geht es gut! :-)

Samstag, 1. September 2007

Samstag, 01. September


Ein spannenderer Titel faellt mir grade nicht ein... wir haben gestern den ganzen Tag damit zugebracht, die Grundierung im Hauptsaal der Hillside Church zu streichen. Mit tatkraeftiger Unterstuetzung von Jaquline und Josef, zwei wundervollen Kids. Anschliessend waren wir echt ein wenig geschafft!
Abends ging es dann um den praktischen Teil. Wir hatten zwei der Spanish Ladies, ihre Teenager-Toechter und zwei der juengeren Kinder. Die Leute hier haben kaum Material, und es ist echt eine Herausforderung, Dinge zu tun zu finden, fuer die man nicht viel Material braucht. Gut, dass wir so viel Camp-Training haben! Sam hat dann erzaehlt, wie man sich vorbereitet. Es ist viel mehr so, dass wir Basics des Christseins vermitteln. Ich habe anschliessend noch die Object Lesson mit den Geldscheinen gemacht (wer die nicht kennt, kann unsere Chapelkids fragen), wo es darum geht, dass Gott immer noch meinen Wert sieht, mich wertschaetzt, egal, wie Menschen mich behandeln. Das war total von Gott und es hat den Frauen mitten ins Herz gesprochen. Diese Frauen sind sehr, sehr besonders, bitte betet fuer sie!
Und dann war noch der Strom weg, das fand insbesondere Sam cool. Das Leben hier ist so urspruenglich und einfach, wir sind in der westlichen Welt echt verwoehnt! Papusas und Ochata reicht vollkommen zum Leben... das sind San Salvadorianische Spezialitaeten und wir kochen das gerne mal als Fundraising, wenn wir wieder zurueck sind. Jetzt machen wir euch noch ein bisschen neidisch mit dem herrlichen Markt von San Ignacio!